Rademacher-Gang
Die Ersterwähnung eines Ganges in der Hartengrube Nr. 9 stammt aus dem Jahr 1370, wobei schon 1313 die Goldschmiede des Godeke Ulebroke an diesem als „Ulebrokeshagen“ bezeichneten Ort erwähnt wird. [1]
Wie der Gang allerdings zu seinem heutigen Namen gekommen ist, bleibt wieder einmal ein Rätsel der Geschichte. Laut Lübecker Stadtarchiv [1] waren hier vor allem Goldschmiede ansässig. Lediglich um 1616 wird ein Hinrich Detlegs (Tippfehler? Detlefs) erwähnt, der Spinnrademacher gewesen sein könnte, aber auch ein Goldschmied dieses Namens wird erwähnt. In der Engelsgrube gibt es einen „Spinnrademacher-Gang“, den Beruf des Rademachers gab es allerdings auch. Ein Rademacher stellte Wagenräder her.
Der recht breite aber niedrige Durchgang durch das Vorderhaus wird gerne als Parkplatz für einen Motorroller und diverse Fahrräder genutzt. Da dies den historischen Charakter der Aufnahmen etwas gestört hätte, habe ich mich dazu entschlossen, eine Aufnahme von der Seite zu zeigen, bei dem die Fahrzeuge nicht zu sehen sind. Sollte ich bei einem späteren Streifzug durch die Innenstadt Gelegenheit haben, den Eingang ohne Fahrzeuge und ohne Mülltonnen zu Gesicht zu bekommen, werde ich diese Aufnahme hier gerne irgendwann ersetzen.
Auf der rechten Seite des Bildes sieht man den Durchgang zu Kruses Hof, zu dem auch die Häuser auf der rechten Seite des Ganges gehören. Der Rademacher-Gang ist der letzte des Gang-Systems, zu dem auch noch der Grützmacher-Hof, Stüwes Gang und Kruses Hof gehören.
Archiv der Hansestadt Lübeck, Bau- und Architekturgeschichte, Stadtentwicklung in Lübeck:
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