Spinnrademacher-Gang
und Krusenhof
Vom Schiffer-Hof aus nur ein paar Schritte die Engelsgrube hinunter befindet sich über einer unscheinbaren grauen Tür das Schild „Spinnrademacher-Gang“ und schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite liegt der Krusenhof.
Der Spinnrademacher-Gang wurde 1293 erstmals urkundlich erwähnt [1]. Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte das gesamte Anwesen von Nr. 19 bis 23 sowie das Gebäude Breite Straße 8 dem Ratsherrn Johann Stolterfoht. Nach dessen Tod wurden die Grundstücke wieder getrennt. Seinen Namen verdankt der Gang dem Spinnradmacher Matthias Hinrich Jürgens, der ab 1768 als Eigentümer von Hausnummer 21 und vier Buden genannt wird.
Der Krusenhof wurde 1545 von Hans Kruse als Armengang mit sechs Wohnungen gestiftet. Über dem Eingang befand sich einst die Inschrift „Sel. Hans Krusen Armengang 1597“ [1]. Heute kann man auf dem Schild folgendes entziffern:
„Gestiftet 1545 von Hans Kruse als Armengang mit Wohnungen. Der kleine Hof, 1597 mit zweigeschossigen Fachwerktraufenhäusern umbaut, wurde 1994 bis 1996 grundlegend saniert.“
Auch wenn der Stifter dieses Hofes Kruse hieß und der Hof gelegentlich auch als „Kruses Hof“ bezeichnet wurde, hat er nichts mit Kruses Hof in der Hartengrube zu tun. Wie schon zu vermuten war, sind sowohl der Spinnrademacher-Gang als auch der Krusenhof verschlossen.
Archiv der Hansestadt Lübeck, Bau- und Architekturgeschichte, Stadtentwicklung in Lübeck:
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