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    (Rosen­straße), Adler-Gang und Nagels Gang

    Olaf Pokorny Dienstag, 12. Juni 2018, 11:40 Uhr │ Lübecks Gänge und Höfe
    (zuletzt geändert am 6. Dezember 2022, 17:23 Uhr)

    Rosenstraße · Birnbaumhof · Vereinigungs-Gang (Rosenstraße) · Gemeinschafts-Gang (Nr. 51) · Adler-Gang · Nagels Gang · Lübeck · Große Gröpelgrube · Gänge und Höfe · Gemeinschafts-Gang · Stadtrundgang · Werk­meister­gang · Durchgänge · Fisch­weicher­gang · Jakobi Quartier · Marieken Gang · Wakenitzmauer · Möllers Gang

    Wie schon anhand der Über­schrift leicht zu erkennen ist, betreten wir heute von der Rosen­straße aus mal wieder ein kleines Gang-System, das bis zur Großen Gröpel­grube und zur Wakenitz­mauer reicht. Eigentlich gehört auch noch der Gemeinschafts-Gang in der Großen Gröpel­grube Nr. 51 mit dazu, da dieser jedoch nicht mehr so wirklich vorhanden ist, sei er nur der Voll­ständig­keit halber an dieser Stelle erwähnt…

    Stadtplan: Lübeck, Rosenstraße 25

    Lübeck, Rosen­straße 25
    Daten von OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL.

    Bereits zu Beginn des 16. Jahr­hunderts finden das Vorder­haus Nr. 25 in der Rosen­straße und der zugehörige Gang Erwähnung. Lange Zeit gehörte dieses Anwesen den Vorstehern der Jakobi­kirche, die hier ihren Werk­meister einquar­tierten und der Gang deswegen den Namen „Werk­meister­gang“ erhielt [1] [3]. Der Werkm­eister führte die Kirchen­bücher, verwaltete die Kirchen­kasse und war für die Aus­zahlung von Löhnen und Gehältern zuständig sowie für die Auf­sicht über die Bau­arbeiten in der Kirche.

    Foto: Vereinigungs-Gang, Rosenstraße 25

    Vereinigungs-Gang, Rosen­straße 25
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Später etablierte sich hier ein ausge­dehnter Handel mit Stock- und Klipp­fischen, die im Hof gewässert und wieder auf­geweicht wurden, bevor sie verkauft werden konnten. Aus dieser Zeit ist der Name „Fisch­weicher­gang“ über­liefert [3].

    Foto: Vereinigungs-Gang, Rosenstraße 25

    Vereinigungs-Gang, Rosen­straße 25
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Den Namen „Vereinigungs-Gang“ erhielt dieser Gang wohl erst in den 1840er Jahren, als er mit zwei benach­barten Gängen zu einem einzigen vereinigt wurde [1]. Ob dies der Adler-Gang, einer oder beide Gemeinschafts-Gänge in der Großen Gröpel­grube oder möglicher­weise sogar Nagels Gang in der Wakenitz­mauer gewesen sein könnten, ist nicht nachvoll­ziehbar. Im Laufe der Jahre fanden hier etliche Umbauten statt, unter anderem auch, weil viele Gang­häuser mangels Pflege baufällig geworden waren und abgerissen werden mussten. Die Aufzeich­nungen über diese Veränderungen wurden nur leider noch nicht so akribisch durch­geführt wie heute oder die Unter­lagen sind über die Jahre irgendwo verschollen.

    Foto: Vereinigungs-Gang, Rosenstraße 25

    Vereinigungs-Gang, Blick zurück zur Rosen­straße 25
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Am Ende des Vereinigungs-Gangs findet man heute eine kleine Ruhe­oase mit Sitz­gelegen­heiten und ein paar Spiel­geräten für die lieben Kleinen.

    Foto: Adler-Gang, Innenhof, Große Gröpelgrube 45

    Adler-Gang, Innen­hof, Große Gröpel­grube 45
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Foto: Adler-Gang, Innenhof, Große Gröpelgrube 45

    Adler-Gang, Innen­hof, Große Gröpel­grube 45
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Auf diesem Foto sieht man noch den alten Birnbaum, dem dieser Hof auch den inoffiziellen Namen „Birnbaumhof“ zu verdanken hat. Anfang 2021 musste dieser schöne Baum leider gefällt werden, aber schon im April 2021 konnte, nach einer Spendenaktion der Anwohner, ein neuer Birnbaum gepflanzt werden [4].

    Dreht man sich am Ende des Vereinigungs-Ganges nach rechts, noch bevor man den Innen­hof richtig betritt, gelangt man in den Adler-Gang (im Foto unten befindet sich der Vereinigungs-Gang hinter dem Haus auf der rechten Bild­seite, zum Adler-Gang geht es gerade­aus unter der Pergola hindurch).

    Foto: Adler-Gang, Innenhof, Große Gröpelgrube 45

    Adler-Gang, Innen­hof, Große Gröpel­grube 45
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Der Adler-Gang erhielt seinen heutigen Namen von der Krug­wirtschaft „Der Adler“ oder „Zum Adler“, im Volks­mund „Adlerkrug“ genannt, die sich bereits 1441 hier nach­weisen lässt. Ehe­maligen Besitzern zufolge hieß er zwischen­zeitlich aber auch „Marieken Gang“ (1582) und „Möllers Gang“ (1611) [5] [6].

    Foto: Adler-Gang, Innenhof, Große Gröpelgrube 45

    Adler-Gang, Blick Richtung Innen­hof, Große Gröpel­grube 45
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Foto: Adler-Gang, Große Gröpelgrube 45

    Adler-Gang, Große Gröpel­grube 45
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Wo wir gerade in der Großen Gröpel­grube stehen, gehen wir noch ein paar Meter nach rechts zu Haus­nummer 51. Hier befand sich bis 1978 der Ein­gang zu einem der beiden Gemeinschafts-Gänge (der Gang in Nr. 37 ist in einem der folgenden Artikel an der Reihe). Vor dem zweiten Welt­krieg wurden die schon damals nicht mehr bewohnten Buden von der Wild- und Geflügel­handlung Buck als Lager­räume genutzt, in den Nach­kriegs­jahren befand sich hier eine Ortho­pädie­werk­statt. Am Ende des Ganges gab es einen schmalen Durch­gang zu Nagels Gang, der später aber durch einen hohen Bretter­zaun verschlossen wurde. Vermutlich ist der Name „Gemeinschafts-Gang“ auf diese Verbindung zurückzu­führen [7].

    Foto: Gemeinschafts-Gang, Große Gröpelgrube 51

    Gemeinschafts-Gang, Große Gröpel­grube 51
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Nun geht es wieder zurück in den Adler-Gang. Vom geräumigen Innen­hof zeigt sich der Blick in Richtung Ausgang Wakenitz­mauer: Nagels Gang. Außer dem Durch­gang durch das Vorder­haus, ist von den ehemaligen Buden aller­dings nichts mehr übrig geblieben.

    Foto: Nagels Gang, Innenhof, Wakenitzmauer 70

    Nagels Gang, Innen­hof, Wakenitz­mauer 70
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Ganz interessant ist noch, dass dieser Gang um 1586 auch dem Eigen­tümer des Baum­gartens im Rosen­gang (Rosen­straße), einem gewissen Heinrich Paulsen, gehörte [8]. 1820 wurden die zwei Buden, die dieser Gang sowieso nur beherbergte, abgerissen [2]. Im Herbst 1978 erfolgte die letzte Umge­staltung zu dem im Wesent­lichen noch heute aktuellen Bild.

    Foto: Nagels Gang, Innenhof, Wakenitzmauer 70

    Nagels Gang, Blick in den Innen­hof, Wakenitz­mauer 70
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Jetzt verlassen wir dieses Areal durch Nagels Gang und befinden uns schließlich an der Wakenitz­mauer.

    Foto: Nagels Gang, Wakenitzmauer 70

    Nagels Gang, Wakenitz­mauer 70
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.


    Literatur

    Archiv der Hanse­stadt Lübeck, Bau- und Architektur­geschichte, Stadt­entwicklung in Lübeck:

    [1] Dokument AR.02: Rabander – Rück­fassade

    [2] Dokument AW.02: Wakenitz­mauer 1‑206

    [3] Lübeck zur Zeit unserer Groß­eltern, Teil III: Stifte, Höfe, Gänge; Prof. W. L. von Lütgen­dorff, Lübeck 1936; S. 115 f

    [4] Wikipedia: Adlergang

    [5] Lübeck zur Zeit unserer Groß­eltern, Teil III: Stifte, Höfe, Gänge; Prof. W. L. von Lütgen­dorff, Lübeck 1936; S. 114 f

    [6] Lübeck, Das alte Stadt­bild, Geschichte der Wohn­gänge, Band 3, Fischer­grube bis Hunde­straße; Rainer Andresen, Lübeck 1982; S. 83 f

    [7] Lübeck, Das alte Stadt­bild, Geschichte der Wohn­gänge, Band 3, Fischer­grube bis Hunde­straße; Rainer Andresen, Lübeck 1982; S. 87 ff

    [8] Lübeck, Das alte Stadt­bild, Geschichte der Wohn­gänge, Band 5, An der Mauer bis Wakenitz­mauer; Rainer Andresen, Lübeck 1985; S. 158

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