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    (Rosen­straße), Adler-Gang und Nagels Gang

    Olaf Pokorny Dienstag, 12. Juni 2018, 11:40 Uhr │ Lübecks Gänge und Höfe
    (zuletzt geändert am 23. April 2021, 23:19 Uhr)

    Rosenstraße · Vereinigungs-Gang (Rosenstraße) · Gemeinschafts-Gang (Nr. 51) · Adler-Gang · Nagels Gang · Lübeck · Große Gröpelgrube · Gänge und Höfe · Gemeinschafts-Gang · Stadtrundgang · Werk­meister­gang · Durchgänge · Fisch­weicher­gang · Jakobi Quartier · Marieken Gang · Wakenitzmauer · Möllers Gang

    Wie schon anhand der Über­schrift leicht zu erkennen ist, betreten wir heute von der Rosen­straße aus mal wieder ein kleines Gang-System, das bis zur Großen Gröpel­grube und zur Wakenitz­mauer reicht. Eigentlich gehört auch noch der Gemeinschafts-Gang in der Großen Gröpel­grube Nr. 51 mit dazu, da dieser jedoch nicht mehr so wirklich vorhanden ist, sei er nur der Voll­ständig­keit halber an dieser Stelle erwähnt…

    Stadtplan: Lübeck, Rosenstraße 25

    Lübeck, Rosen­straße 25
    Daten von OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL.

    Bereits zu Beginn des 16. Jahr­hunderts finden das Vorder­haus Nr. 25 in der Rosen­straße und der zugehörige Gang Erwähnung. Lange Zeit gehörte dieses Anwesen den Vorstehern der Jakobi­kirche, die hier ihren Werk­meister einquar­tierten und der Gang deswegen den Namen „Werk­meister­gang“ erhielt [1] [3]. Der Werkm­eister führte die Kirchen­bücher, verwaltete die Kirchen­kasse und war für die Aus­zahlung von Löhnen und Gehältern zuständig sowie für die Auf­sicht über die Bau­arbeiten in der Kirche.

    Foto: Vereinigungs-Gang, Rosenstraße 25

    Vereinigungs-Gang, Rosen­straße 25
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Später etablierte sich hier ein ausge­dehnter Handel mit Stock- und Klipp­fischen, die im Hof gewässert und wieder auf­geweicht wurden, bevor sie verkauft werden konnten. Aus dieser Zeit ist der Name „Fisch­weicher­gang“ über­liefert [3].

    Foto: Vereinigungs-Gang, Rosenstraße 25

    Vereinigungs-Gang, Rosen­straße 25
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Den Namen „Vereinigungs-Gang“ erhielt dieser Gang wohl erst in den 1840er Jahren, als er mit zwei benach­barten Gängen zu einem einzigen vereinigt wurde [1]. Ob dies der Adler-Gang, einer oder beide Gemeinschafts-Gänge in der Großen Gröpel­grube oder möglicher­weise sogar Nagels Gang in der Wakenitz­mauer gewesen sein könnten, ist nicht nachvoll­ziehbar. Im Laufe der Jahre fanden hier etliche Umbauten statt, unter anderem auch, weil viele Gang­häuser mangels Pflege baufällig geworden waren und abgerissen werden mussten. Die Aufzeich­nungen über diese Veränderungen wurden nur leider noch nicht so akribisch durch­geführt wie heute oder die Unter­lagen sind über die Jahre irgendwo verschollen.

    Foto: Vereinigungs-Gang, Rosenstraße 25

    Vereinigungs-Gang, Blick zurück zur Rosen­straße 25
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Am Ende des Vereinigungs-Gangs findet man heute eine kleine Ruhe­oase mit Sitz­gelegen­heiten und ein paar Spiel­geräten für die lieben Kleinen.

    Foto: Adler-Gang, Innenhof, Große Gröpelgrube 45

    Adler-Gang, Innen­hof, Große Gröpel­grube 45
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Foto: Adler-Gang, Innenhof, Große Gröpelgrube 45

    Adler-Gang, Innen­hof, Große Gröpel­grube 45
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Dreht man sich am Ende des Vereinigungs-Ganges nach rechts, noch bevor man den Innen­hof richtig betritt, gelangt man in den Adler-Gang (im Foto unten befindet sich der Vereinigungs-Gang hinter dem Haus auf der rechten Bild­seite, zum Adler-Gang geht es gerade­aus unter der Pergola hindurch).

    Foto: Adler-Gang, Innenhof, Große Gröpelgrube 45

    Adler-Gang, Innen­hof, Große Gröpel­grube 45
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Der Adler-Gang erhielt seinen heutigen Namen von der Krug­wirtschaft „Der Adler“ oder „Zum Adler“, im Volks­mund „Adlerkrug“ genannt, die sich bereits 1441 hier nach­weisen lässt. Ehe­maligen Besitzern zufolge hieß er zwischen­zeitlich aber auch „Marieken Gang“ (1582) und „Möllers Gang“ (1611) [4] [5].

    Foto: Adler-Gang, Innenhof, Große Gröpelgrube 45

    Adler-Gang, Blick Richtung Innen­hof, Große Gröpel­grube 45
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Foto: Adler-Gang, Große Gröpelgrube 45

    Adler-Gang, Große Gröpel­grube 45
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Wo wir gerade in der Großen Gröpel­grube stehen, gehen wir noch ein paar Meter nach rechts zu Haus­nummer 51. Hier befand sich bis 1978 der Ein­gang zu einem der beiden Gemeinschafts-Gänge (der Gang in Nr. 37 ist in einem der folgenden Artikel an der Reihe). Vor dem zweiten Welt­krieg wurden die schon damals nicht mehr bewohnten Buden von der Wild- und Geflügel­handlung Buck als Lager­räume genutzt, in den Nach­kriegs­jahren befand sich hier eine Ortho­pädie­werk­statt. Am Ende des Ganges gab es einen schmalen Durch­gang zu Nagels Gang, der später aber durch einen hohen Bretter­zaun verschlossen wurde. Vermutlich ist der Name „Gemeinschafts-Gang“ auf diese Verbindung zurückzu­führen [6].

    Foto: Gemeinschafts-Gang, Große Gröpelgrube 51

    Gemeinschafts-Gang, Große Gröpel­grube 51
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Nun geht es wieder zurück in den Adler-Gang. Vom geräumigen Innen­hof zeigt sich der Blick in Richtung Ausgang Wakenitz­mauer: Nagels Gang. Außer dem Durch­gang durch das Vorder­haus, ist von den ehemaligen Buden aller­dings nichts mehr übrig geblieben.

    Foto: Nagels Gang, Innenhof, Wakenitzmauer 70

    Nagels Gang, Innen­hof, Wakenitz­mauer 70
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Ganz interessant ist noch, dass dieser Gang um 1586 auch dem Eigen­tümer des Baum­gartens im Rosen­gang (Rosen­straße), einem gewissen Heinrich Paulsen, gehörte [7]. 1820 wurden die zwei Buden, die dieser Gang sowieso nur beherbergte, abgerissen [2]. Im Herbst 1978 erfolgte die letzte Umge­staltung zu dem im Wesent­lichen noch heute aktuellen Bild.

    Foto: Nagels Gang, Innenhof, Wakenitzmauer 70

    Nagels Gang, Blick in den Innen­hof, Wakenitz­mauer 70
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Jetzt verlassen wir dieses Areal durch Nagels Gang und befinden uns schließlich an der Wakenitz­mauer.

    Foto: Nagels Gang, Wakenitzmauer 70

    Nagels Gang, Wakenitz­mauer 70
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.


    Literatur

    Archiv der Hanse­stadt Lübeck, Bau- und Architektur­geschichte, Stadt­entwicklung in Lübeck:

    [1] Dokument AR.02: Rabander – Rück­fassade

    [2] Dokument AW.02: Wakenitz­mauer 1‑206

    [3] Lübeck zur Zeit unserer Groß­eltern, Teil III: Stifte, Höfe, Gänge; Prof. W. L. von Lütgen­dorff, Lübeck 1936; S. 115 f

    [4] Lübeck zur Zeit unserer Groß­eltern, Teil III: Stifte, Höfe, Gänge; Prof. W. L. von Lütgen­dorff, Lübeck 1936; S. 114 f

    [5] Lübeck, Das alte Stadt­bild, Geschichte der Wohn­gänge, Band 3, Fischer­grube bis Hunde­straße; Rainer Andresen, Lübeck 1982; S. 83 f

    [6] Lübeck, Das alte Stadt­bild, Geschichte der Wohn­gänge, Band 3, Fischer­grube bis Hunde­straße; Rainer Andresen, Lübeck 1982; S. 87 ff

    [7] Lübeck, Das alte Stadt­bild, Geschichte der Wohn­gänge, Band 5, An der Mauer bis Wakenitz­mauer; Rainer Andresen, Lübeck 1985; S. 158

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