Leganen-Gang
Obwohl sich der Eingang zum Leganen-Gang heute in der Düsteren Querstraße befindet, die ihren Namen an dieser Stelle nicht zu unrecht trägt, wird er immer noch der Marlesgrube Nr. 55 zugerechnet. 1978 wurde das alte Straßenhaus Nr. 55 abgerissen und der Zugang in die Düstere Querstraße verlegt, aber schon vorher gab es einiges an Umbauten. So verschwanden z. B. 1893 die Ganghäuser 1 und 2 und auch der Zugang, der ursprünglich über Hausnummer 57 erfolgte, wurde verlegt [1].
Einmal mehr gibt allerdings die Namensherkunft dieses Ganges Rätsel auf. Die urkundliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahre 1546. Seinerzeit gehörten einem Daniel Brockhusen Haus und Hof. Allerdings finden sich schon Hinweise auf dieses Grundstück im 14. Jahrhundert. Aus der Mitte des 18. Jahrhunderts sind Namen wie „Wilkens Gang“ und „Schwolls Gang“ überliefert. Einziger Hinweis auf die Bezeichnung „Leganen-Gang“ findet sich im Lübeckischen Jahrbuch der Vaterländischen Blätter, Jahrgang 1928–1929 (Seite 80) [2]:
Einen sonderbaren Namen hat der Gang Marlesgrube Nr. 55; er heißt Leganengang, wobei man sich eigentlich doch garnichts denken kann. Das Haus, durch das er geht, hieß im 18. Jahrhundert „Der neue Legan“, Dr Theod. Hach meint, es sei nach der Fährstelle Leg-an bei Niendorf a. d. Streckn, benannt; vorher hieß der Gang „Tom swarten Hovede“.
Archiv der Hansestadt Lübeck, Bau- und Architekturgeschichte, Stadtentwicklung in Lübeck:
[1] Dokument AM.01: Malerei – Marlesgrube 1‑75
Archiv der Hansestadt Lübeck bei findbuch.net:
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