Grützmacher-Hof
Lassen wir nun das Paradies und den Dom hinter uns und laufen den Kleinen Bauhof entlang zur Effengrube. Hinter Hausnummer 14 verbirgt sich der Grützmacher-Hof.
Der Grützmacher-Hof ist Teil eines kleinen Gang-Systems, von denen uns im Laufe der Reise noch einige weitere begegnen werden. Geradeaus gelangt man in Kruses Hof und von dort aus nach rechts in den Rademacher-Gang, nach links in Stüwes Gang. Die ersten beiden enden in der Hartengrube, letzterer an der Obertrave.
Wie der Name vermuten lässt, war dies einst Wohn- und Arbeitsort der „Grützmacher“. Bei Grütze denkt man zunächst vielleicht nicht ganz zu Unrecht an rote Grütze, eine eingedickte Süßspeise aus roten Früchten. Zum Eindicken wird dabei neben Zucker vor allem Stärke verwendet, meist aus Mais, Kartoffeln oder Weizen. „Grütze“ bedeutet tatsächlich „Grobgemahlenes“, also grob zerkleinerte Getreidekörner wie eben jene aus Weizen, Mais, Gerste, Roggen oder Hafer. „Grützmacher“ war also ein dem Müller ähnlicher Beruf und da sich in nicht allzu großer Entfernung zum Grützmacher-Hof der Mühlenteich, die alte Mühle sowie die Rossmühle befinden, liegt es nahe, dass sich verschiedene Berufe der Getreideverarbeitung in der Nähe angesiedelt haben.
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