Kinderhüschen-Gang und
Fünfbuden-Gang
Um mal etwas voran zu kommen, sind heute gleich zwei Gänge an der Reihe. Die Namensgebung der beiden zeugt mal wieder von viel Phantasie, aber was dahinter steckt, bleibt einmal mehr ein Rätsel.
Nach ein paar Metern die Wakenitzmauer weiter, geht es rechts in die Kleine Gröpelgrube. Der Name Gröpelgrube leitet sich vom niederdeutschen Begriff „Groper“ ab, was „Töpfer“ bedeutet. Bereits im 13. Jahrhundert hieß die Kleine Gröpelgrube „Parva platea lutifigulorum“ (lateinisch, Kleine Töpferstraße), die Große Gröpelgrube „Fossa figulorum“ (lateinisch, Töpfergasse).
Auf der linken Straßenseite läuft man zuerst am Kinderhüschen-Gang mit der Hausnummer 26 vorbei. Wie schon angedeutet, ist die Herkunft dieses Namens nicht bekannt. Auf Fotos vom Innenhof verzichten wir heute mal…
Der nächste und letzte Gang in dieser Straße ist der Fünfbuden-Gang in Nr. 18. Weshalb dieser Gang ausgerechnet Fünfbuden-Gang heißt ist wirklich ein Rätsel, denn schon bei der Ersterwähnung 1602 ist tatsächlich nur von zwei Buden die Rede: „twee boden … die eine … thor straten die andere to hawewerts“ [1]. Dass es hier jemals mehr als diese zwei Buden gegeben hat, ist fraglich, angesichts des geringen Platzes. Vielleicht hat der Namensgeber ja die umliegenden Häuser gleich mit gezählt oder man hat beim Zählen vergessen, wo man angefangen hat und einfach alles mehrfach gezählt. Vielleicht wollte man auch nur davon ablenken, dass dieser Gang einer der kleinsten der ganzen Altstadt ist und sich so einfach größer und bedeutender fühlen. Wer weiß das schon?
Archiv der Hansestadt Lübeck, Bau- und Architekturgeschichte, Stadtentwicklung in Lübeck:
[1] Dokument AK.03: Kleine Gröpelgrube 1‑32 bis Kleinhäuser
(Auf der Seite des Archivs heißt dieses Dokument „Kleine Gröpelgrube 1‑41…“. Im PDF ist dann aber die auch hier genannte richtige Nummerierung bis zur Hausnummer 32 aufgeführt.)
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