Linhöfts Gang
Verlässt man den Pockenhofsgang wieder zur Kleinen Burgstraße findet man ein kleines Stück weiter rechts auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen unscheinbaren und vor allem unbeschilderten Durchgang: den Eingang zu Linhöfts Gang.
Viel ist über diesen kleinen, aber recht schönen Gang nicht in Erfahrung zu bringen. Vielleicht fehlt auch deshalb ein Schild über dem Eingang. Gelegentlich findet man alternative Schreibweisen wie etwa „Lienhöfts Gang“, „Lienhöffts Gang“ oder „Linhöft-Gang“ [1], bei der Suche nach dem Namenspatron hilft dies jedoch nur bedingt weiter. Im Lübeckischen Adressbuch von 1891 findet sich nur eine Person Namens Linhöft, allerdings Wohnhaft in der Fackenburger Allee 62 [2].
Unter der Schreibweise „Lienhöft“ finden sich, zumindest in der jüngeren Geschichte ab dem 19. Jahrhundert, deutlich mehr Personen im Lübecker Stadtgebiet, jedoch lässt sich bei niemandem eine direkte Beziehung zur Kleinen Burgstraße auch nur erahnen. Lediglich in der Schreibweise „Lienhöfft“ findet sich im Lübeckischen Adressbuch von 1803 ein Herr Jürgen Hinrich Lienhöfft, „oben in der Kl. Burgstr., im Keller“ [3]. Da zu diesem Gang allerdings ein paar Stufen hinauf führen, ist fraglich, ob dieser Herr überhaupt in diesem Gang gewohnt hat und für dessen Namen verantwortlich ist.
Entlang der Kleinen Burgstraße verläuft die Grenze zwischen dem Marien Magdalenen Quartier und dem Jakobi Quartier. Der Pockenhofsgang auf der westlichen Seite gehörte noch zum Marien Magdalenen Quartier, während Linhöfts Gang auf der östlichen Seite Teil des Jakobi Quartiers ist.
[1] Lübeckisches Adress-Buch nebst Local-Notizen. 1846, G. C. Schmidt Söhne, Rathsbuchdrucker, Lübeck, S. 9
[2] Lübeckisches Adreßbuch für 1891. Max Schmidt, Lübeck, S. 451
[3] Lübeckisches Addreß-Buch auf das Jahr 1803. G. F. J. Römhild, Lübeck, S. 127
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