Pockenhofsgang / Hof des Deutschen Ordens
An der Engelswisch Nummer 13 steht man scheinbar vor verschlossenen Türen und fragt sich, was es mit diesem Durchgang wohl auf sich haben möge? Kein Schild verrät, dass sich hier einst der Pockenhofsgang befand – vielleicht aus gutem Grund? Die vier Buden, die früher einmal hier standen, sind jedenfalls verschwunden…
Läuft man die Engelswisch bis zum Ende weiter, biegt dann rechts in die Große Altefähre ein und folgt dieser weiter rechts haltend bis in die Kleine Burgstraße, findet man bei Hausnummer 20, neben dem Sophie und Heinrich Hagen-Haus, ein weit geöffnetes Tor. Das hier befindliche Grundstück gehörte seit ältester Zeit der Stadt Lübeck, die es seit den 20er Jahren des 13. Jahrhunderts für vier Schilling Miete pro Jahr dem Deutschen Orden zur Nutznießung überließ [1]. Entsprechend hieß der Hof dann auch Hof des Deutschen Ordens.
1622 wurde im Zuge der Erweiterung der Befestigungsanlagen am Burgtor das zuvor dort befindliche St. Gertrudis Armen- und Pockenhaus abgerissen. Als Ersatz wurde der Stiftung, die dieses Haus betrieb, der alte Hof des Deutschen Ordens mitsamt Ordenshaus übereignet. Von nun an wurde dieses Grundstück Pockenhof genannt. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts gab es den Durchgang zur Engelswisch mit dem Namen Pockenhofsgang. Heute existiert zwar noch immer ein Durchgang, den man auf dem ersten Foto oben und im folgenden am linken Rand erkennen kann, die vier Ganghäuser sind jedoch aus unbekannter Ursache verschwunden. Heute steht dort nur noch das Gebäude Nr. 13a, das ursprünglich als Hinterhaus zur Großen Altefähre 25 gehörte [2].
Archiv der Hansestadt Lübeck, Bau- und Architekturgeschichte, Stadtentwicklung in Lübeck:
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