Rehhagens Gang
Nicht weit von Donats Gang entfernt, hinter der Hausnummer 37, befindet sich Rehhagens Gang. Und die Sache mit der Namensgebung wird immer mysteriöser!
Der Name „Rehhagens Gang“ klingt wieder einmal nach einer Person, nach der dieser Gang benannt sein könnte, allerdings ist mir bei meinen Recherchen bisher keine Person dieses Namens in den Lübecker Annalen begegnet. Was nichts heißen muss… Der Begriff „Hag“ stammt schon aus dem Althochdeutschen, später auch „Haag“ bzw. „Hagen“ und bedeutet so viel wie „eingehegtes“ oder „eingefriedetes“, also irgendwie umzäuntes Gelände. Es kann u. a. aber auch Dorf, Grundstück, Burg oder Umwallung bedeuten. Als Namensteil findet es sich daher häufiger in Ortsnamen, man denke nur an „Kopenhagen“, „Den Haag“ oder „Isernhagen“. Was in diesem Zusammenhang „Rehhagen“ bedeuten könnte, muss ich wohl nicht näher erläutern.
Dem Begriff „Rehhagen“ begegnet man im Lübecker Umfeld ansonsten nur noch in Form eines Straßennamens in Sankt Hubertus/Groß Grönau und einer Ferienwohnung im Schlossgut Groß Schwansee.
Ergänzung, 06.06.2017:
Im Archiv der Hansestadt Lübeck wird dieser Gang übrigens nicht „Rehhagens Gang“ geschrieben, sondern nur „Rehhagen Gang“, also ohne das „s“ am Ende [1]. Dies ist zumindest noch ein deutlicher Hinweis darauf, dass dieser Gang nicht nach einer Person benannt wurde. Allerdings drängt sich nun die Frage auf, wo dieses ominöse „s“ herkommt? Um 1600 hieß der Gang noch „Im Rehagen“, also verständlicherweise auch ohne „s“. Vielleicht gab es beim Drucken der Schilder das „s“ gratis dazu, oder die Schilder wurden seinerzeit in der Druckerei „Johann Balhorn“ produziert. Wer weiß das schon?
Archiv der Hansestadt Lübeck, Bau- und Architekturgeschichte, Stadtentwicklung in Lübeck:
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