Donats Gang
Ein Stück weiter entlang der Obertrave befindet sich „Donats Gang“. Auch die Herkunft dieses Namens gibt wieder einmal Rätsel auf…
Wie schon bei den letzten Gängen, stand auch hier höchstwahrscheinlich eine Person Pate für die Namensfindung. Im „Lübeckischen Adressbuch nebst Lokalnotizen und topographischen Nachrichten für das Jahr 1798“ findet sich jedoch lediglich ein Joh. Gottlob Donath (mit „h“), ein Färber, der „an der Trave bey der Petersgrube Nr. 389“ gewohnt hat, also noch ein Stück weiter Richtung Holstentor [1]. Weiterhin gab es noch einen Christian Gottfried Donatius, der in der Fleischhauerstraße Nr. 92 gewohnt hat [ebd.]. Dieser Herr war Verleger in Lübeck und hat unter anderem schon vor 1798 Lübeckische Adressbücher herausgegeben, die aber wohl nicht mehr erhalten sind. Leider…
Als weitere Möglichkeit der Namensherkunft kämen vielleicht noch die „Donaten“ infrage. Als „Donaten“ bezeichnet man z. B. beim Malteser-Orden und beim Kartäuser-Orden Ordensmitglieder, die zwar kein Gelübde abgelegt haben, aber dennoch nach den Normen und Regeln der Kirche leben und arbeiten. Allerdings gab es in Lübeck, soweit ich weiß, weder ein Malteser- noch ein Kartäuser-Kloster, also ist das wohl eher unwahrscheinlich.
Da wir uns hier aber immer noch im Domviertel befinden, könnte sich der Name „Donats Gang“ auch einfach nur auf den lateinischen Namen „Donatus“ – „Der von Gott Geschenkte“ beziehen und auf gar keine bestimmte Person. Wer mehr darüber weiß, möge es gerne in einem Kommentar verewigen!
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