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    Olaf Pokorny Donnerstag, 4. Januar 2018, 15:26 Uhr │ Lübecks Gänge und Höfe
    (zuletzt geändert am 20. November 2020, 21:58 Uhr)

    Gänge und Höfe · Stadtrundgang · Marien Magdalenen Quartier · Große Kiesau · Kreuz-Gang · Lübeck

    Kaum hat das neue Jahr begonnen, geht es auch schon weiter mit der Erkundungs­tour durch Lübecks Gänge und Höfe. Nach der Engels­grube geht es nun weiter in der Großen Kiesau mit dem Kreuz-Gang in Haus­nummer 5. Ein Gang, der eigentlich „Hof“ heißen müsste…

    Stadtplan: Lübeck, Große Kieasu 5

    Lübeck, Große Kieasu 5
    Daten von OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL.

    Die älteste Erwähnung dieses Ganges stammt aus dem Jahr 1348 mit dem Hinweis, dass er mit 13 Buden bebaut wurde. Nach 1498 und bis 1564 hieß dieser Gang bzw. Hof noch Schinkels Hof (Hagen), nach dessen Eigen­tümer Heronymus Schinkel. Dessen Gläubiger verkauften das Anwesen an Wilhelm Meding, der wohl grund­legende Änderungen vornahm und zusammen mit den Grund­stücken Engels­grube 81‑85 diesen Stifts­hof errichtete [1]. Als Datum wird hierfür 1556 genannt, wobei es sich sehr wahr­scheinlich um einen Zahlen­dreher handelt. Schließlich fiel der Hof erst 1564 an Meding und je eine Sand­stein­tafel mit einer Haus­marke an Haus Nr. 3 und Nr. 5 nennt als Jahr der Errichtung 1566.

    Foto: Kreuz-Gang, Große Kiesau 5

    Kreuz-Gang, Große Kiesau 5
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    An dieser Stelle wird es wohl einmal Zeit, den Unter­schied zwischen „Gang“ und „Hof“ etwas näher zu beleuchten. Wie schon mehrfach in den Beiträgen angedeutet, ist es nicht immer so ganz nach­voll­ziehbar, wann und warum ein Gang „Gang“ und ein Hof „Hof“ heißt oder warum eben gerade nicht! Ich bin mir selber auch nicht so ganz sicher, ob es für die Namens­gebung eine wirklich für alle gültige Definition gibt. Wie wir schon fest­gestellt haben, wurden viele Namen im Laufe der Geschichte gerne den Namen der wechselnden Besitzer angepasst oder den Berufs­gruppen die darin wirt­schafteten. In den aller­meisten Fällen ist es aber so, dass ein „Hof“ von einem Wohl­täter als Wohn­anlage für bedürftige Personen gestiftet wurde.

    Ein gutes Unter­scheidungs­merkmal zwischen Gang und (Stifts-)Hof – unab­hängig vom Namen – ist daher in der Regel eine sehr einheit­liche Architektur der Gebäude und ein auch ansonsten sehr gepflegtes Äußeres der gesamten Anlage. Schließ­lich sollte der Glanz des Hofes auch wieder auf seinen Stifter aus­strahlen. Besonders schön kann man dies in den wohl bekanntesten Höfen Lübecks, dem Füchtingshof und Glandorps Hof in der Glocken­gießer­straße oder dem Haasen­hof in der Dr.-Julius-Leber-Straße sehen. Aber auch das Innere des Kreuz-Ganges muss sich nicht verstecken, wenn man einmal von den unver­meid­lichen Müll­tonnen absieht, die heut­zutage in vielen Gängen das Bild ein wenig ruinieren. Vielleicht wäre es ja mal eine Idee, sämtliche Müll­tonnen in kleinen Verschlägen aus Holz in einer Ecke verschwinden zu lassen, wie es in manchen Gängen schon gemacht wird. Leider funktioniert das aus Platz­gründen nicht immer und überall, aber manch ein Gang oder Hof würde dadurch einiges an Aufent­halts­qualität gewinnen.

    Foto: Kreuz-Gang, Innenhof, Große Kiesau 5

    Kreuz-Gang, Innen­hof, Große Kiesau 5
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Hier auf dem letzten Foto kann man an dem hellen Haus vorne links über der Tür die erwähnte Sand­stein­tafel mit dem Wappen von Wilhelm Meding und der Jahres­zahl 1566 erkennen. Es ist der Blick zurück zum Durch­gang zur Großen Kiesau durch das Gebäude auf der rechten Seite.

    Foto: Kreuz-Gang, Innenhof, Große Kiesau 5

    Kreuz-Gang, Innen­hof, Große Kiesau 5
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.


    Literatur

    Archiv der Hanse­stadt Lübeck, Bau- und Architektur­geschichte, Stadt­entwicklung in Lübeck:

    [1] Dokument AG.06: Große Gröpel­grube 1‑63, Große Kiesau 1‑48.

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    1 Kommentar zu „Kreuz-Gang“

    Die folgenden Kommentare geben ausschließlich die persönlichen Gedanken, Meinungen und Ansichten der Kommentierenden wider.

    1. Swantje
      Mittwoch, 13. Juni 2018, 17:23 Uhr

      Danke für diesen Bericht. In Haus 3 habe ich vor 10 Jahren mal gewohnt. Ein wunderschönes kleines Häuschen!

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