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  • Weimanns Hof, Grubes Hof
    und Lülcks Gang

    Olaf Pokorny Freitag, 12. Januar 2018, 9:00 Uhr │ Lübecks Gänge und Höfe
    (zuletzt geändert am 23. April 2021, 23:23 Uhr)

    Grubes Hof · Lülcks Gang · Lübeck · Gänge und Höfe · Stadtrundgang · Marien Magdalenen Quartier · Große Kiesau · Weimanns Hof

    Da es heute mal wieder nur Außen­ansichten zu sehen gibt, fasse ich die letzten drei Gänge und Höfe der Großen Kiesau in einem einzigen Artikel zusammen. Das ist eigentlich auch gut so, denn die Namens­gebung dieser leider verschlos­senen Plätze erklärt sich erst richtig im Zusammen­hang.

    Stadtplan: Lübeck, Große Kiesau 8, 16 und 20

    Lübeck, Große Kiesau 8, 16 und 20
    Daten von OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL.

    Hinter Haus­nummer 8 verbirgt sich Weimanns Hof. Schon 1519 wird als Eigen­tümer der Rats­herr Heinrich (Hinrich) Gruter erwähnt. Welchen Namen dieser Gang bzw. Hof zu dieser Zeit hatte, ist jedoch nicht über­liefert. Vielleicht Gruters Gang? Tatsächlich finden sich Namen wie Möllers Gang oder bei der urkundlichen Erst­erwähnung von 1601: Meiers Gang. Keine besonders seltenen oder ungewöhn­lichen Namen also, die eine Zuordnung zu einer bestimmten Person erleichtern würden. Erst für die Zeit nach 1815 ist der Name Falck(s) Gang bekannt, nach dessen Eigen­tümer Johann Christian Falck [1]. Wann, wieso und weshalb dieser Gang in Weimanns Hof umbenannt wurde und ob es sich möglicher­weise um einen Stifts­hof handelte, verbirgt sich eben­falls im Dunkel der Geschichte.

    Foto: Weimanns Hof, Große Kiesau 8

    Weimanns Hof, Große Kiesau 8
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Grubes Hof in Nr. 16 findet bereits 1391 eine Erwähnung, als die Witwe von Nicolaus von Buren den Gang erbt. Der Name Grubes Hof ist jedoch erst auf Johann Christian Hinrich Grube zurück­zu­führen, der nach 1860 Eigen­tümer war [1]. Auch hier ist nicht ersichtlich, ob dieser Hof ein Stifts­hof war. Interes­sant ist jedoch die Tatsache, dass dieser Gang bis 1811 einem August Barthold Lülcks gehörte und im Anschluss daran, von 1811 bis 1853, Lülcks Gang hieß, so wie der Gang heute in Nr. 20. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass im 17. Jahr­hundert die Grund­stücke&nbsp14, 16 und 18 zusammen­gehörten und um die Jahr­hundert­wende vom 18. zum 19. Jahrhundert das Haus Nr. 20 mit dessen Seiten­flügel hinzu kam. Andere bekannte Namen von Grubes Hof waren Bären­gang und bei der urkundlichen Erst­erwähnung 1601 Stock­fisches Gang.

    Foto: Grubes Hof, Große Kiesau 16

    Grubes Hof, Große Kiesau 16
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Die Namens­herkunft von Lülcks Gang in Haus­nummer 20 haben wir ja bereits über die Verbindung zu Grubes Hof und dessen einstigen Besitzer geklärt. Lediglich die Haus­nummer 422 auf dem Schild über dem Eingang gibt Rätsel auf. Es dürfte sich hierbei um die Haus­nummer ab dem Jahr 1820 handeln. Aller­dings gehörte die Nummer 422 zur heutigen Haus­nummer 21 auf der gegen­über­liegenden Straßen­seite. Warum sie also auf diesem Schild prangt, ist mir nicht so ganz klar. Im 15. Jahr­hundert bestand eine Verbindung zwischen dem Grund­stück Lülcks Gang und An der Unter­trave Nr. 54‑57. Auch für das 17. Jahr­hundert wird diese Pertinenz zur Unter­trave noch erwähnt. Das ist aber immer noch keine Erklärung für diese Haus­nummer, denn die Grund­stücke an der Unter­trave besaßen die Nummern 479‑482. Am Rande sei noch erwähnt, dass die urkundliche Erst­erwähnung von 1601 diesen Gang unter dem Namen „Jungen Gang“ verzeichnet.

    Foto: Lülcks Gang, Große Kiesau 20

    Lülcks Gang, Große Kiesau 20
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.


    Literatur

    Archiv der Hanse­stadt Lübeck, Bau- und Architektur­geschichte, Stadt­entwicklung in Lübeck:

    [1] Dokument AG.06: Große Gröpel­grube 1‑63, Große Kiesau 1‑48

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    2 Kommentare zu „Weimanns Hof, Grubes Hof
    und Lülcks Gang“

    Die folgenden Kommentare geben ausschließlich die persönlichen Gedanken, Meinungen und Ansichten der Kommentierenden wider.

    1. H. Wulff
      Dienstag, 17. Dezember 2019, 17:28 Uhr

      Hallo,
      Zum Weimanns Hof: Der Falcks Gang, ab 1856 Möllers Hof, wurde im jahre 1872 zum Weimanns Hof, benannt nach Johann Hinrich Weimann, der ca. 1854 hier einzog. Johann, der im Hafen sein Geld verdiente, und seine Frau zogen in Bude 1 eine neunköpfige Familie groß und kauften später ihr Hofhaus. 1857 kam hier mein Urgroßvater Daniel Weimann zur Welt.
      Mit besten Grüßen
      Henning Wulff

      Antworten
      • Olaf Pokorny
        Montag, 23. Dezember 2019, 19:38 Uhr

        Vielen Dank für Ihren sehr aufschlussreichen Hinweis, Herr Wulff. Geschichte aus erster Hand ist doch immer noch die Beste aller Quellen.

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