Vom Fegefeuer durch die Hölle
ins Paradies
Um ins Paradies zu gelangen, muss die Seele zunächst im Fegefeuer von den Sünden des irdischen Daseins gereinigt werden. Waren die Sünden zu groß, landet man auf direktem Weg in der Hölle. So ungefähr jedenfalls stellte man sich im Mittelalter das Leben nach dem Tod vor. Diese Vorstellung setzten die Lübecker Stadtgründer einst sehr kreativ in der Wahl ihrer Straßennamen um…
Als „Paradies“ bezeichnet man die Vorhalle des Lübecker Doms und die Straße „Fegefeuer“ führt von der Mühlenstraße aus direkt dorthin. Auf halbem Weg liegt eine schmale Gasse namens „Hölle“, durch die man zu dem dahinter liegenden Possehl-Hof gelangt. Zwar zählt man „Hölle“ und Possehl-Hof nicht mit zu den alten Gängen und Höfen, da wir aber auf dem Weg zum nächsten „richtigen“ Gang sowieso hier vorbei kommen, wollte ich diese kleine Anekdote nicht unerwähnt lassen.
Nicht immer wird einem der Weg ins Paradies leicht gemacht. Immerhin kann man es noch zu Fuß erreichen. Wenn man allerdings die falsche Straßenseite erwischt, muss man durch die Hölle:
Nicht gerade die schönsten Aussichten, aber es hätte auch schlimmer kommen können! Wer mutig ist, läuft noch ein paar Schritte weiter und wird am Ende des Weges sogar recht positiv überrascht. So schlimm ist es in der Hölle doch gar nicht. Zumindest nicht in Lübeck…
Läuft man den Weg rechts noch ein Stück weiter, kommt man schließlich zum Possehl-Hof:
So, nun schnell zurück zum Fegefeuer und weiter in Richtung Paradies. Die Läuterung der Seele ist so gut wie geschafft:
Möchte jemand Anwohner im Fegefeuer sein? Wenigstens darf man dann hier parken… Wir bleiben aber nicht stehen, sondern gehen weiter direkt ins Paradies:
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